Peloponnes Rundreise: Nafplio, Astros, Sparta, Mystras und Monemvasia – Kultur und Traumstrände
Unsere dritte Reisewoche auf dem Peloponnes führte uns zu einigen der faszinierendsten Orte Griechenlands. Nach den kulturellen Highlights in Epidauros und Nafplio erkundeten wir die malerischen Küstenstädte und historischen Stätten der Regionen Argolis und Lakonien. Entdeckt mit uns unter anderem die Schönheit der Klöster, die beeindruckenden Ruinen von Mystras und vor allem die malerische „Burgstadt“ Monemvasia.
Kultur in Nafplio
Wie schon in der Vorwoche teilweise erwähnt, ist Nafplio eine Stadt voller Geschichte und Charme. Wir schlenderten auch am zweiten Tag unseres Aufenthalts durch die engen Gassen der Altstadt und fuhren mit dem Taxiboot zur Festungsinsel Bourtzi.
Klöster und spirituelle Oasen
Auf dem Weg nach Mystras – unserem eigentlichen Zwischenziel – nahmen wir einen Umweg in Kauf. Wir verließen südlich von Lerna die B7 und fuhren entlang der faszinierenden Küstenstraße nach Astros. Von dort aus ging es nach Westen, wobei wir beim Kloster Moni Metamorphosen einen Zwischenstopp einlegten. Nach einem kurzen Einblick in die spirituelle Geschichte der Region ging es über Serpentinen weiter Richtung Mystras.
Antike Geschichte zum Anfassen
Unser nächstes Ziel war Mystras, wo wir uns auf dem einzigen brauchbaren Camping Castle View (N37˚4´11″ E22˚22´54″) einrichteten. Dieser Campingplatz ist der ideale Ausgangspunkt, um die historischen Städte Sparta und Mystras entweder zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erkunden. Das Preis-Leistungsverhältnis war mit € 61,40 für zwei Nächte inkl. Strom doch etwas überhalten. Ist aber auch dem Umstand geschuldet, dass es keine andere offiziell erlaubte Möglichkeit zum Übernachten gibt. Und das wissen die Betreiber offensichtlich, denn der ausgelastete Campingplatz war der Beweis für dieses Geschäftsmodel.
In der Zwischenzeit dürfte es unseren Leserinnen und Lesern schon aufgefallen sein, dass wir keine großen Freunde des „wilden, freien Stehens“ sind. Obwohl Griechenland dafür bekannt und beliebt war. Nun dürfte es aber vorerst damit Schluss sein.
ACHTUNG: Seit Jänner 2025 ist ein neues Gesetz in Kraft getreten, dessen Einhaltung seit April 2025 verstärkt kontrolliert und vor allem sanktioniert wird. Demnach ist das Parken und insbesondere das Übernachten im öffentlichen Verkehrsraum (also auch Parkplätze am Meer, Ausgrabungsstätten oder sogenannten Stellplätzen) für Campingfahrzeuge nicht mehr erlaubt. Auch für Privatgrundstücke gibt es neue, strengere Regelungen.
Mehr Informationen zu diesem neuen Gesetz und dessen Auswirkungen für Wohnmobile in Griechenland.
Sparta
Die legendäre Stadt Sparta ist reich an antiker Geschichte. Wir besuchten unter anderem die Ruinen der Akropolis und tauchten, zumindest geistig, in die Vergangenheit der spartanischen Krieger ein.
Mystras
Die byzantinische Ruinenstadt Mystras ist ein UNESCO-Weltkulturerbe und ein absolutes Highlight. Wir erkundeten die gut erhaltenen Kirchen, Paläste und Festungen und waren von der einzigartigen Atmosphäre begeistert.
Monemvasia – Wir treffen wieder unsere Freunde
Dieser Ort, gelegen auf der imposanten Felseninsel, darf bei der Reiseplanung nicht fehlen. Die restaurierte Altstadt ist ein gern besuchtes Ziel im Südosten des Peloponnes. Für uns der absolute Höhepunkt der bisherigen Peloponnes Rundreise. Außerdem trafen wir uns wieder mit unseren Freunden aus der Steiermark und verbrachten eine tolle Zeit in dieser romantischen Umgebung.
Gythio
Wie schon darauf hingewiesen, machen die neuen gesetzlichen Richtlinien in Griechenland das „freie Stehen“ mit Wohnmobil nicht einfach. Vor allem in Städten wie Monemvasia, wo es keine ausgewiesenen Stellplätze gibt. Also verbrachten wir unter Einhaltung des 24 Stunden-Limits nur eine Nacht dort. Wir setzten unsere Tour mit dem Ziel Gythio fort, wo wir ein paar Entspannungstage einlegen werden. Die größte Stadt der Region Mani und gleichzeitig das Verwaltungszentrum der Östlichen Mani. Fast wie an der Riviera schmiegen sich Gythios pastellfarbene Häuser an den Hang des Hauberges Koumaros. Mehr zu dieser faszinierenden Hafenstadt, gibt es im nächsten Wochenbericht.
Unser Fazit:
Die Ruinenstadt Mystras, ein Zentrum der byzantinischen Macht, zeigte uns einen wesentlichen Teil der antiken Geschichte. Mit dem Campingplatz Camping Castle View haben wir die einzige mögliche Wahl getroffen. Für die Besichtigung beider historischen Stätten sollte man schon zwei Tage Aufenthalt einplanen. Die Stellplätze in Monemvasia wurden mit der neuen Gesetzeslage stark reduziert. Es gibt nur noch den Stellplatz (N36˚40´56″ E23˚2´19″) mit betonierten Untergrund am Jachthafen, wo das Übernachten – ohne Campingverhalten – polizeilich erlaubt ist.
Leistungsübersicht
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Bisher gefahrene Straßenkilometer 1.521 km
Von Nafplio über Astros nach Sparta, Mystras, Monemvasia und Gythio waren es 311 km
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Campingplätze und deren Preise
Camping Triton II, nahe Nafplio, ACSI Preis € 75,00 für drei Nächte inkl. Strom
Camping Castle View, nahe Mystras, € 61,20 für zwei Nächte inkl. Strom
Stellplatz in Monemvasia (autark) kostenlos
Mystras, einer unserer Highlights der 3. Reisewoche
Eine Reise in die Vergangenheit
Mystras ist eine faszinierende Ruinenstadt die in der Nähe von Sparta liegt und einen einzigartigen Einblick in die Geschichte Griechenlands bietet. Die antike Stadt thront auf einem Hügel im Vorfeld des Taygetos-Gebirges. Ihre Geschichte begann 1249 und endete 1460, als die Stadt kampflos an die Osmanen übergeben wurde. Die Burg selbst blieb jedoch unbesiegt.
UNESCO-Weltkulturerbe
Mystras ist aufgrund seiner historischen und architektonischen Bedeutung als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt.
Byzantinische Geschichte
Die Ruinenstadt bietet einen einzigartigen Einblick in die byzantinische Geschichte und Kultur.
Taygetos-Gebirge
Die Lage am Fuße des Taygetos-Gebirges macht Mystras zu einem landschaftlich reizvollen Ziel.
Tipps für euren Besuch in Mystras
Um den Zauber von Mystras vollständig zu erfassen, empfehlen wir euch, einerseits ausreichend Zeit einzuplanen und andererseits die Ruinenstadt – ausgehend vom Campingplatz – zu Fuß zu erkunden. Es bleiben einfach mehr Eindrücke erhalten. Es gibt einen unteren und einen oberen Eingang zum Ruinengelände. Geübte Wanderer können den unteren Eingang wählen und die 398 Höhenmeter überwinden. Ist zwar anstrengend und schweißtreibend, aber das Ziel lohnt sich. Weniger geübte Besucher sollten den oberen Eingang wählen und den Weg abwärts gehen.
Wichtige Hinweise:
Es gibt keinen Kiosk im Ruinengelände, daher solltet ihr ausreichend Wasser mitnehmen, besonders an heißen Tagen. Festes Schuhwerk ist empfehlenswert, da das Gelände zwischenzeitlich sehr uneben ist.
Campingplatz als Ausgangspunkt
Der schon erwähnte und einzige Campingplatz Camping Castle View, ist zwar für seine Einfachheit überteuert, liegt aber in der Nähe von Mystras und ist ein idealer Ausgangspunkt, um die Ruinenstadt und die Umgebung zu erkunden.
Unser Fazit:
Insgesamt hat uns diese Ruinenstadt sehr gut gefallen. Wir gingen vom Campingplatz zu Fuß (398 Höhenmeter) bis zur Festung. Landschaftlich wunderschön mit interessanten Bauten, die nicht nur sehr unterschiedlich sind, sondern auch viel zu erzählen haben. Für uns zählte Mystras zu unseren Höhepunkten der Peloponnes-Rundreise. Ursprünglich wollten wir ausgehend von Nafplio entlang der Küste direkt nach Monemvasia fahren, entschieden uns aber dann für den Abstecher über Astros nach Mystras und Sparta. Und es hat sich gelohnt.
Sparta: Antike Kriegerkultur trifft moderne Provinzstadt
Eine Stadt voller Geschichte und Mythos. Vom antiken Sparta bis zur modernen Provinzstadt bietet Sparta eine Mischung aus Vergangenheit und Gegenwart, wobei die Gegenwart durch Verkehr und Moderne die Oberhand gewonnen hat.
Kriegerkultur und disziplinierte Gesellschaft
Das antike Sparta, nördlich der heutigen Stadt gelegen, war ein einflussreicher griechischer Stadtstaat, der für seine Kriegskunst und disziplinierte Gesellschaft bekannt war.
Spartanische Krieger
Die Spartaner waren führend in militärischer Stärke und prägten die griechische Geschichte. Die „Agoge“, ein strenges Erziehungssystem, formte die jungen Spartaner zu disziplinierten Kriegern. Alle männlichen spartanischen Staatsbürger, mit Ausnahme der vom König abstammenden, mussten ein körperlich anspruchsvolles Training absolvieren.
Soziale Struktur
Die spartanische Gesellschaft war streng hierarchisch und militärisch geprägt. Mit den Spartiaten an der Spitze als vollwertige Bürger und Krieger. Darunter standen die Periöken, freie aber nicht vollberechtigte Bewohner, und die Heloten, die als rechtlose Bauern die Hauptlast der landwirtschaftlichen Arbeit trugen.
Provinzstadt mit historischem Erbe
Das moderne Sparta wurde 1834 durch ein Dekret des griechischen Königs Otto I. neu gegründet, erweitert und ist heute die Hauptstadt der Verwaltungsregion Lakonien. Dabei wurde das Stadtzentrum von bayrischen Stadtplanern nach klassizistischen Muster schachbrettartig angelegt.
Stadtzentrum
Sparta ist ein lebendiges Zentrum von Handel und Gewerbe und nicht zuletzt durch viel Straßenverkehr geprägt.
Historische Sehenswürdigkeiten
Die König Leonidas-Statue und der Tempel der Artemis Orthia sind beliebte Sehenswürdigkeiten. Artemis, die Göttin der Jagd, des Waldes und der Geburt, spielte eine wichtige Rolle in der spartanischen Mythologie.
Tipps für euren Besuch
Der schon erwähnte Campingplatz Camping Castle View, liegt zwar näher zu Mystras, war aber trotzdem ein idealer Ausgangspunkt, um das historische Sparta mit dem Fahrrad zu erkunden. Vor allem auch aufgrund der Tatsache, dass der näher liegende Campingplatz „Paleologio“ einsam und verlassen vor sich hin vegetiert.
Unser Fazit:
Sparta, ein großer Name, vor allem auch durch die Kinoverfilmung. Nachdem wir schon in Mystras waren, lag es auf der Hand, einen Ausflug nach Sparta zu machen.
Monemvasia: Unser Highlight der bisherigen Peloponnes Rundreise
Eine Reise in die Vergangenheit
Monemvasia, eine beeindruckende mittelalterliche Festungsstadt im Südosten des Peloponnes, ist ein absolutes Muss für jede Peloponnes Rundreise. Ihre einzigartige Lage, unsichtbar vom Festland aus, machte sie zu einem strategisch wichtigen Ort im Mittelalter und galt lange als uneinnehmbar. Sie war nur über einen einzigen Zugang (moni emvasia), nämlich die Brücke von Gefira, zu erreichen. Daher wird Monemvasia auch gerne als „Gibraltar des Ostens“ bezeichnet.
Unsere empfohlenen Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten
Ein Spaziergang durch die gepflasterten Straßen von Monemvasia ist wie eine Zeitreise. Die gut erhaltene Architektur und die malerische Atmosphäre kann verzaubern.
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Sehenswürdigkeiten
- Agia Sofia Church: Eine byzantinische Kirche mit atemberaubender Aussicht.
- Christos Elkomenos: Eine weitere historische Kirche im Herzen der Altstadt.
- Leuchtturm Monemvasia: Ein Wahrzeichen der Stadt mit Panoramablick.
- Estern Watch and Bastion: Historische Verteidigungsanlagen mit Einblick in die Geschichte von Monemvasia.
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Aktivitäten
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- Erkundung der Altstadt zu Fuß. Nachdem wir mit dem Wohnmobil am einzig erlaubten Stellplatz beim Jachthafen standen, gingen wir zu Fuß zur Festungsinsel.
- Beeindruckende Aussicht von den verschiedenen Aussichtspunkten.
- Entspannen in einem der gemütlichen Cafés oder Restaurants.
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Reisetipp
Obwohl es in Monemvasia wie schon erwähnt keine ausgewiesenen Stellplätze gibt, lohnt sich ein Aufenthalt von einer Nacht. Achtung: Es gitb direkt am Jachthafen einen mit betonierten Untergrund auch von der Polizei akzeptierten Stellplatz. Alle anderen Parkmöglichkeiten sind für Wohnmobile tabu und werden von der Polizei nicht akzeptiert. Bitte zeigt auch kein Campingverhalten. Tische und Sessel sollten verpackt bleiben. Es gibt seit Jänner 2025 in Griechenland eine gültige Gesetzeslage, die man gerade als Gast zu akzeptieren hat. Die Polizei zeigt sich zurzeit überaus kooperativ. Selbst, nachdem der vorgesehene Stellplatz aufgrund des starken Wellenganges überschwemmt wurde und unsere Fahrzeuge bis zur Unterkante unter Wasser standen, hat uns die Polizei einen Ausweichstellplatz zugewiesen.
Wir treffen unsere Freunde
Unser persönliches Highlight in der dritten Reisewoche war das neuerliche Zusammentreffen mit unseren Freunden Eva&Erich. Wir verbrachten nicht nur eine tolle Zeit in Monemvasia, sondern wir entschlossen uns auch spontan noch ein paar gemeinsame Tage in Gythio zu verbringen.
Unser Fazit
Ja, es stimmt, was wir in den verschiedenen Reiseführern und Berichten gelesen haben. Monemvasia ist ein unvergessliches Erlebnis jeder Peloponnes Rundreise. Die mittelalterliche Festungsstadt bietet eine einzigartige Mischung aus Geschichte, Kultur und atemberaubender Landschaft. Wir sind keine besonderen Freunde des Freistehens mit Wohnmobil und bevorzugen ganz gerne das Service und die Sicherheit auf Campingplätzen, aber in Monemvasia machten wir aufgrund des Mangels an Camping- und Stellplätzen, gerne eine Ausnahme, die sich gelohnt hat. So sind auch wir auf den Geschmack gekommen, ab und zu, und unter bestimmten Voraussetzungen (Rücksichtnahme auf Land und Leute), frei zu Stehen.







































Wie immer tolle Bilder und Infos zu dieser Tour LG
Danke Arthur und alles Gute. Liebe Grüße
Wieder sehr Interessant und tolle Bilder! Freuen uns schon auf die nächsten! Liebe Grüße
Vielen lieben Dank und liebe Grüße
Ja griechische Geschichte pur…
Danke Hans für Dein Feedback
Wunderschöne Bilder 👌
Geniesst es und schön aufpassen auf euch 🥰 hast aber eh das Geschenk von Michi mit 🤣😘😘😘
Hallo Claudi und Rene! Danke für das Feedback. Ja, mit dem Geschenk von Michi haben wir ein schlagendes Argument. 🙂
Sehr spannend und informativ, eure Reise!
Danke liebe Regina! Liebe Grüße
Hallo meine Lieben, wie immer sehr interessant und tolle Fotos! Weiterhin viel Spaß! Folgen Euch auch auf WhatsApp! 🙂
Liebe Grüße,
Manu und Alois
Hallo Manu und Alois! Danke, dass ihr uns auf dieser tollen Reise begleitet. Liebe Grüße Othmar&Manuela
Eure Reiseeindrücke und -erlebnisse haben eine Qualität die kennt man von „Laien“ eigentlich so nicht! Schön euch so begleiten zu können! Beneidenswert wo bei uns dzt. der Mai eher ein verlängerter April ist! Aber das wißt ihr ohnehin.
Danke für die tollen Fotos und Kommentare dazu.
Weiterhin schöne Tage, Stunden und Eindrücke ergattern von denen wir als „Zaungäste erfahren,“ die wirklich einmalig sind!
Mit lieben Grüßen aus dem saukalten verregneten „Hl. Land!“
Bruno
Servus Bruno, vielen Dank für Dein tolles Feedback. Der nächste Wochenbericht kommt in Kürze. LG Othmar&Manuela