Für unseren fünften Kurztrip im Jahr 2024, hatten wir unter anderem Oberammergau in Bayern ausgewählt. Nachdem wir keine Freunde der langen Tagesetappen – vor allem in der Hauptreisezeit – sind, haben wir die Strecke nach Oberammergau annähernd halbiert und sind bis Salzburg gefahren. Salzburg ist ja immer eine Reise wert. Das dachten allerdings mehrere Wohnmobilfreunde, denn der Reisemobilstellplatz in Salzburg war voll ausgelastet. Zwei Dinge kamen uns wieder einmal zugute. Erstens, wir haben vorher Verbindung aufgenommen und einen Stellplatz reserviert und Zweitens, sind wir rechtzeitig angereist.

Reisemobilstellplatz Salzburg

Auf der Homepage „Reisemobilstellplatz“ findet man nicht nur Salzburg, sondern hier findet man auch die Stellplätze Graz, Wien und Mureck. Der Empfang war trotz der hohen Auslastung überaus freundlich. Aufgrund unserer Anfrage und der frühen Anreise durften wir uns auch einen Stellplatz aussuchen. Die Parzellen sind zwar etwas eng, aber man findet auf der ebenen geschotterten Fläche ausreichend Platz. Auch die Servicestation (Chemie-WC und Grau- und Trinkwasser) ist so großzügig ausgelegt, dass mehrere Wohnmobile gleichzeitig diese nutzen können. Sanitäreinrichtungen sind ausreichend vorhanden und sauber. Die Modalitäten für die Abreise sind total unbürokratisch und fußen auf Vertrauen. Man(n) oder in unserem Fall, Frau, trägt auf dem Formular die tatsächliche Aufenthaltsdauer ein und legt das Geld (€ 33,50 all inklusive für eine Nacht und 2 Erwachsene) zusammen mit dem ausgefüllten Formular in die Klarsichtfolie und wirft diese in die „schwarze Box“ bei der Rezeption. „That´s it“.

Stadt Salzburg

In die Stadt Salzburg gelangt man ganz entspannt entweder mit dem Bus (Haltestelle gegenüber des Stellplatzes beim Jägerwirt) oder man fährt mit den Fahrrädern entlang des Radweges. Egal wann man Salzburg besucht, es tummeln sich immer eine Menge Touristen. Diesmal – während der Festspielwoche – waren es besonders viele internationale Gäste, die nicht nur durch die berühmte Getreidegasse strömten.

Bad Tölz

Auf dem Weg nach Oberammergau kommt man direkt an Bad Tölz – auch bekannt aus der Fernsehserie „Der Bulle von Tölz“ – vorbei. Die an der Isar liegende oberbayrische Kreisstadt kennt man auch aufgrund der historischen Altstadt, die wir uns nicht entgehen lassen wollten. Auf der Suche nach einem geeigneten Parkplatz stießen wir auf einen Wegweiser (Parkplatz 4 für Wohnmobile), der uns direkt an die Isar leitete. Hier löst man einTicket und kann völlig autark bis zu zwei Tage – lohnt sich sicher – stehen bleiben. Nachdem wir den aus Fernsehserie bekannten Benno Berghammer (Ottfried Fischer), Hauptkommissar aus Bad Tölz, nicht getroffen haben, dauerte unser Aufenthalt  knappe zwei Stunden und wir setzten unsere Fahrt fort.

Campingpark Oberammergau

Nach rund 185 km erreichten wir den Campingpark Oberammergau. Die Rezeption war zwar geschlossen (1200 – 1500 Uhr), aber auf der Tür befand sich eine Namensliste mit den zugeordneten Stellplätzen. Somit stand einem Beziehen des Platzes nichts im Wege und die Formalitäten erledigten wir einfach später. Der Strom wurde erst nach der offiziellen Anmeldung freigeschaltet. Auch dieser auf 830 m Seehöhe gelegene Campingplatz war nahezu ausgebucht und wir waren einmal mehr froh, reserviert zu haben. Der Platz teilt sich in drei Bereiche. Zum einen befindet sich gleich nach dem Schranken eine geschotterte Fläche wo ca. 20 Wohnmobile völlig autark stehen können. Der größere Bereich ist der Campingplatz für Wohnmobile und Wohnwägen und im hinteren Bereich befindet sich noch eine kleine Zeltwiese. Von unserem Platz aus blickten wir direkt auf den Kofel. Der Kofel ist ein 1342 m hoher Berg der Ammergauer Alpen. Durch seine exponierte Lage und markante Form ist er weithin zu erkennen. Die Sanitäreinrichtungen waren gut ausgelastet, wobei man nur mit einem Chip Zutritt hatte. Damit wurde verhindert, dass die Gäste am „Reisemobilhafen“ (zahlen ja auch wesentlich weniger) die Sanitäreinrichtungen nicht benutzen konnten, was ja gegenüber den „Vollzahlern“ nur fair ist. Die Betreiber des Campingplatzes sicherten sich in vielen Bereichen ab. Für den besagten Chip zur Benutzung des Sanitärhauses hinterlegt man eine Kaution von € 20,00. Für die ausgegebene Oberammergau-Card mit der man nicht nur alle öffentlichen Verkehrsmittel gratis benutzen kann, sondern auch bei vielen Sehenswürdigkeiten keinen oder einen verminderten Eintritt bezahlt, war eine Kaution von € 5,00 per Stück zu hinterlegen. Besonders kostenintensiv war allerdings der Strom der nach dem tatsächlichen Verbrauch abgerechnet wurde. Wir zahlten für drei ruhige und kühle Nächte (2 Erwachsene) € 162,50, wobei sich der Strom mit € 15,65 zu Buche schlug. Eigentlich sind wir mit unserer Solaranlage und einer 150 Ah Lithium-Bordbatterie gut ausgestattet, allerdings läuft der Kühlschrank nicht über die Solaranlage. Daher bevorzugten wir den Stromanschluss am Campingplatz. Im Grunde genommen ein Luxusproblem, denn der Kühlschrank würde auch – allerdings nicht so leistungsstark – mit Gas funktionieren.

Oberammergau

Oberammergau ist eine Gemeinde im oberbayrischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen und liegt im Naturpark Ammergauer Alpen. Das internationale in den Alpen liegende Tourismuszentrum ist die Wiege der seit 1750 existierenden „Lüftlmalerei“ (Fasadenmalerei) und weltweit bekannt für seine Passionsspiele, die erstmalig 1634 aufgeführt wurden. Der Campingpark Oberammergau ist auch ein idealer Ausgangspunkt für ausgedehnte Wanderungen und Radtouren.

NATO-Schule Oberammergau

Unser primärer Grund war allerdings der Besuch eines Kameraden der zurzeit als Kursdirektor an der NATO-Schule – dem primären Schulungs- und Ausbildungszentrum der NATO auf operativer Ebene – tätig ist. Die Qualifikation für diese verantwortungsvolle Funktion holte sich der österreichische Unteroffizier nicht nur aufgrund seiner Berufserfahrung, sondern vor allem auch durch die positive Absolvierung der einjährigen „Sergeant Major Academy“ der US-Streitkräfte in Texas. Die NATO-Schule liegt auf dem Gelände der 1935 errichteten ehemaligen Conrad-von-Hötzendorf-Kaserne am Fuße des Laber. Der 1684 m hohe Laber ist der Hausberg der Oberammergauer, den man zu Fuß in 2,5 Stunden besteigen oder mit der Laber-Bergbahn, der seit 1957 im Betrieb befindlichen Zweiseilumlaufbahn, befahren kann.

Mondsee

Wie schon Eingangs erwähnt, sind wir keine Freunde der langen Reiseetappen und entschieden uns daher für einen Zwischenstopp am Mondsee. Diese Entscheidung fällten wir allerdings nicht während der Fahrt, denn eines ist Fakt, in der Hauptsaison findet man mit Sicherheit mehr Tafeln „Sorry we are full“, als auf gut Glück einen freien Stellplatz.

AustriaCamp Mondsee

Wir buchten schon vor Wochen den wahrlich „letzten Stellplatz“ bei AustriaCamp in Sankt Lorenz am Mondsee. Wir fühlen uns generell im Salzkammergut sehr wohl und wollten diesmal einen anderen See, als den von uns bevorzugten Wolfgangsee und einen anderen Campingplatz kennenlernen. Der ca. 2 ha große und 110 Touristen-Stellplätze umfassende Campingplatz AustriaCamp ist der einzige direkt am Mondsee gelegene Platz und allein deswegen schon sehr beliebt. Wir wurden bei der Zufahrt nicht nur von der Tafel „Sorry we are full“, sondern auch bei der Rezeption von einem Kundenstopper „Mittagspause 1200 – 1400 Uhr“ begrüßt. Zum Glück hatten wir reserviert und nutzten die Wartezeit für einen Rundgang. Die Rezeption, das Restaurant und das Sanitärgebäude liegen sehr zentral und präsentierten sich in einem sehr guten Zustand. Die Sanitäreinrichtungen sind modern und ansprechend ausgestattet und durchwegs sauber. Wenn man eine Verunreinigung vorfand, so lag dies sicher nicht an einer versäumten Reinigung, sondern so wie in vielen Fällen, eher an der Nachlässigkeit („gehört eh nicht mir“) der Benützerinnen und Benützer. Die Bodenbeschaffenheit der Parzellen ist Gras und manchmal etwas uneben. Aber dafür gibt es ja Ausgleichskeile. Wie schon erwähnt befanden wir uns mitten in der Hauptsaison und dementsprechend gestaltete sich auch der Preis. Nachdem aufgrund der Auslastung eine Verlängerung nicht möglich war, zahlten wir für 2 Erwachsene und 2 Nächte inkl. Strom € 107,00.  Sicher nicht gerade günstig, aber das Preis- Leistungsverhältnis war für die Hauptsaison schon stimmig.

Zusammengefasst

Das Resümee für diesen Kurztrip fällt durchwegs positiv aus und ist eine Wiederholung wert. Allerdings nicht mehr in der Hauptsaison und schon gar nicht in der Hauptreisezeit, denn Stau schauen tun wir doch lieber im Fernsehen als live auf der A8 zwischen Oberammergau und Salzburg.

Kommentare

3 Comments

  1. Arthur 18. August 2024 at 16:21 - Reply

    Tolle Bilder und super Informationen

  2. Herbert 18. August 2024 at 17:34 - Reply

    Wieder toll be-und geschrieben. Liebe Grüße

    • peppoontour 17. Oktober 2024 at 09:04 - Reply

      Vielen lieben Dank für eure Rückmeldung!

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